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Drei Verkehrsunternehmen sollen fahren

Es könnte einen überraschenden Ausgang im Vergabeverfahren zum Akkunetz geben: Das Land Schleswig-Holstein beabsichtigt, gleich drei Eisenbahnverkehrsunternehmen mit dem künftigen Betrieb der Akkuzüge in Schleswig-Holstein zu beauftragen.

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Im Januar hatten fünf Bieter ihre Angebote abgegeben. Im Februar stimmten der Wirtschaftsausschuss und der Finanzausschuss des Landtages der Vergabeempfeh­lung der NAH.SH GmbH zu. Die Osthannoversche Eisenbahnen Aktiengesellschaft (OHE) soll demnach ab Dezember 2022 den Betrieb im Los Ost und damit auf den Strecken RE 83/84 Kiel – Lübeck, RB 89 Lübeck – Lüneburg, RB 87 Kiel – Preetz und RB 76 Kiel­­– ­­Schönberger Strand übernehmen und würde die DB Regio AG als bisherige­ Betreiberin ablösen.

Die RDC AUTOZUG Sylt GmbH würde ab Dezember 2023 den Betrieb im Los Nord übernehmen. Das Los Nord umfasst die Strecken RE 72 Flensburg – Kiel­, RB 73 Eckernförde – Kiel, RE 74 Husum – Kiel, RB 75 Rendsburg – Kiel und RB 64 Husum – Bad St. Peter-Ording. Im Los Ost-West könnte alles beim Alten bleiben: Die NBE nordbahn Eisenbahngesellschaft mbH & Co.­ ­­KG beim Fahrplanwechsel im Dezember 2023 bleibt die Betreiberin und erbringt ihre heutigen Leistungen auf den Linien RB 63 Büsum – Heide – Neumünster und RB 82 Neumünster – Bad Oldesloe damit unverändert weiter. Geplant ist eine Vertragslaufzeit­ ­bis zum Dezember 2035. Das Fahrplan­­an­gebot würde weitgehend dem Status quo entsprechen, ergänzt durch zusätzliche Früh- und Spätverbindungen.

Darüber hinaus sollen die neuen Verkehrsunternehmen die zu reaktivierenden Strecken zum Schönberger Strand sowie nach Rendsburg-Seemühlen betreiben. Das gilt auch für die Taktverdichtung zwischen Kiel und Preetz, die mit der Streckenbeschle­unigung Kiel – Lübeck geplant ist. Die Fahrzeuge für den Betrieb werden den Verkehrsunternehmen von Stadler gestellt.

Die Instandhaltung  übernimmt der Fahrzeughersteller Stadler ebenfalls in einem neuen Werk in Rendsburg. Die neuen Betreiber sind dabei auch vertraglich verpflichtet, das Personal der bisherigen Betreiber zu den bisherigen Konditionen zu übernehmen.  

Info: Jan Glienicke, NAH.SH GmbH