Gilt ab 2022:

Der LNVP mit ambitionierten Zielen

Sechs Ziele sind dabei vorrangig: Nachfragesteigerung, Beseitigung der Qualitätsprobleme, barrierefreier Ausbau aller Stationen, Anbindung des ländlichen Raumes, der Weg hin zum Klimawandel – und die Überwindung der Corona-Auswirkungen. Um mehr Personen von der Nutzung des SPNV zu überzeugen, sollte dieses Mobilitätsangebot attraktiv sein. Die höhere Qualität des Schienenverkehrs hat deshalb einen besonderen Stellenwert bekommen. Rund 50 Maßnahmen wurden in den Themen Qualität, Infrastruktur und Tarifgestaltung erarbeitet. Die ersten Maßnahmen beziehen sich auf das Qualitätsmanagement für das Netz, die Stationen und den Betrieb. Außerdem soll die Robustheit des Netzes gegen Störungen gestärkt sowie der Betrieb zuverlässiger werden.

Ein weiterer Teil stellen Infrastrukturmaßnahmen der Neubaustrecken, Reaktivierung, Ausbau oder die Elektrifizierung dar. Dazu gehören die schon weit vorangeschrittene Reaktivierung der Strecken zwischen Rendsburg und Rendsburg-Seemühlen, Kiel und Schönberger Strand sowie Wrist und Kellinghusen. Mit der Inbetriebnahme dieser Strecken und Stationen werden rund 10.600 Menschen an den SPNV angebunden.

Bis 2030 soll dann der Engpass auf der Strecke zwischen Pinneberg und Elmshorn beseitigt und der Abschnitt zwischen Neumünster und Bad Oldesloe ausgebaut sowie elektrifiziert werden. Letzteres ist auch für die Marschbahn geplant.

Erste Neuerungen des erweiterten Fahrplanangebots findet man bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021: zum Beispiel die Taktverdichtung der S21 zwischen Hamburg-Bergedorf und Aumühle in den Hauptverkehrszeiten. Obwohl Schleswig-Holstein bundesweit bereits Vorreiter beim Ausbau von barrierefreien Stationen und Bahnsteigen ist, gibt es Bereiche wie die Fahrgastinformation, die weiterentwickelt werden müssen. Klimaneutraler Betrieb des SPNV ab 2030, die Elektrifizierung der Marschbahn oder auch die BEMU-Flotte mit Akkutriebwagen – das sind beispielhafte Klimaschutzziele, die im LNVP verankert wurden.

Info: Jochen Schulz und Lena Krumstroh, NAH.SH GmbH