2022 angestoßen und seitdem erarbeitet: der Tarifentwicklungsplan (TEP). Die neue Systematik im SH-Tarif wurde Mitte Mai 2024 von der Tarifkommission – bestehend aus Vertreter*innen der Kreise, der kreisfreien Städte, des Landes, der Bus- und Bahnunternehmen, der NSH GmbH und der NAH.SH GmbH – fachlich verabschiedet.
Der Tarif soll auf drei Preisstufen reduziert werden. Fahrgäste müssen sich zukünftig nur noch entscheiden, ob sie Einzel-, Tages- oder Monatskarten lokal, für das Umland oder das gesamte Netz kaufen möchten. Es wird einfacher, das passende Ticket in der NAH.SH-App, den Fahrkartenautomaten oder mit Beratung zu kaufen – egal, ob für Gelegenheits- oder Vielfahrer*innen. Kinder unter sechs Jahren fahren weiterhin kostenlos mit. Land, Kreise, die kreisfreien Städte und NAH.SH werden nun die Preise festlegen. Bereits zum Januar 2025 kommt mit dem Deutschland-Schulticket das erste Ticket des neuen Tarifs auf den Markt und kann Ende 2024 bestellt werden. Die Arbeiten für die Umsetzung der übrigen Tarifstruktur werden umgehend aufgenommen.
„Das Ergebnis stellt eine ‚Entbürokratisierung’ der Tariflandschaft in Schleswig-Holstein dar und macht den Nahverkehr hier im Lande deutlich attraktiver – ein Riesenerfolg. SH- und hvv-Tarif werden sich in Zukunft kaum noch unterscheiden. So wird es den Fahrgästen im ÖPNV einfach gemacht, die für sie passende Fahrkarte zu finden“, so der Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide.
Dr. Arne Beck, NAH.SH-Geschäftsführer, ergänzt: „Mit dem TEP ist Schleswig-Holstein erneut Vorreiter in Deutschland. Wir bekommen als erstes Flächenland einen einfachen Landestarif und ebnen so den Weg zur besseren Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger – und zur Mobilitätswende.“
„Die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Akteure im Prozess war großartig – genauso muss es zwischen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen zügig in die Umsetzung der Tarifreform gehen“, bemerkt Dr. Henning Görtz, Landrat Kreis Stormarn und Vorsitzender des Landkreistages.
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer erläutert als stellvertretender Präsident des Städtetages: „In einer – für einen Strategieprozess – so kurzen Zeit sind unglaublich gute inhaltliche Ergebnisse und fachlich fundierte Lösungen erarbeitet worden. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Sicht der Fahrgäste gelegt, sodass Tarif und Tickets keine Hürde mehr darstellen.“
René Reimers, Geschäftsführer der NSH, dazu: „Neue Zeiten erfordern ein neues Mobilitätsverhalten. Das Deutschlandticket hat den Weg vorgegeben – der neue Schleswig-Holstein-Tarif zieht mit.“