Schwierig: Verfügbarkeit der Fahrzeuge

Der Nahverkehr kämpft weiter mit Qualitätsproblemen. Neben massiven Einschränkungen durch Bauarbeiten, durch die längst überfällige Ausbesserungen an der Schieneninfrastruktur erfolgen, ist auch die unzureichende Verfügbarkeit der Fahrzeuge ein Dauerbrenner.

 Im sogenannten Netz Mitte, Los A, ist die Schieflage besonders spürbar. Die Verfügbarkeit der vertraglich vorgesehenen Fahrzeuge des Typs ET 445 ist seit Jahren problematisch – immer wieder sind zu wenig Fahrzeuge im Betrieb. Bereits Anfang 2021 gab es einen Aktionsplan und mit Zustimmung des Landes Schleswig-Holstein eine Anpassung des Fahrzeugsolls der ET 445 nach unten. Zwei zusätzliche Doppelstockwagenparks sollten Entspannung in die Fahrzeuglage bringen, führten aber nicht zu einer grundlegenden Verbesserung.

Für die Vorbereitung der Baustelle im Netz Mitte im Oktober 2023 hatte das Land DB Regio als Betreiberin der Fahrzeuge aufgefordert, zwischen Kiel und Hamburg auf der Linie RE 70 mit maximaler Kapazität zu fahren. Denn: Die Linie RE 7 fiel während der Bauphase vollständig aus. Trotz Anpassung des Fahrzeug­solls standen regelmäßig zu wenig Fahrzeuge zur Verfügung. Neben fehlenden einsatzbereiten Zügen der Baureihe ET 445 liefen auch die für den Betrieb mit Doppelstockwagenparks erforderlichen Loks der Baureihe 146 nicht zuverlässig. Aufseiten des Betreibers DB Regio hakt es unter anderem bei den Werkstattabläufen (Instandhaltung und Reinigung) und der Ersatzteilbeschaffung.

Auch die lange Standzeit von Unfallfahrzeugen ist problematisch. Das Land Schleswig-Holstein hat DB Regio aufgefordert, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, um ausreichend viele Fahrzeuge für den täglichen Betrieb bereitzustellen. Kommt DB Regio ihren vertraglichen Pflichten nicht nach, mindern Land und NAH.SH den Abgeltungsbetrag weiter.

Info: Verena Stahl, NAH.SH GmbH