Montagebeginn für neue Züge – Zuschlag für Bahnnetz Süd-West

Ein Gespräch mit Verkehrsstaatssekretärin Susanne Henckel. Seit dem 20. Mai 2025 ist Susanne Henckel als Staatssekretärin für Verkehr und Arbeit in Schleswig-Holstein unterwegs. Sie folgt auf Tobias von der Heide, der als Staatssekretär ins Bildungsministerium wechselte.

Montagebeginn für neue Züge

Henckel war bis zum Regierungswechsel in Berlin Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr und zuvor unter anderem Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB). Ein kleines Resümee nach rund 4 Monaten Amtszeit im echten Norden zieht sie für NAH.SH.

Wie gefällt es Ihnen hier im echten Norden?
Sind Sie schon angekommen?

Henckel: Das Ankommen wurde mir hier sehr leicht gemacht. Ich hatte direkt viele Termine, habe Projekte vor Ort besucht und zahlreiche Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen kennengelernt. Ich habe einige der Termine auch mit Bahn und Bus gemacht, so lernt man das Land am besten kennen. Das hat sehr gut geklappt. Schleswig-Holstein im Sommer ist toll!

Was ist hier anders als in Berlin –
natürlich aus Nahverkehrssicht?

Henckel: Hier gibt es viele Innovationen im ÖPNV-System, die super für die jeweilige Region passen. SMILE24 ist so ein Beispiel, das sowohl für die Einheimischen als auch für Gäste ein tolles Angebot ist, an dem wir weiterarbeiten müssen. Die Akkuzüge haben die Elektrifizierung in Schleswig-Holstein deutlich nach vorne gebracht, auch das ist eine tolle Geschichte. Und die vielen attraktiven Bike+Ride-Angebote begeistern mich, die gibt es in Berlin so nicht.

Was möchten Sie im Nahverkehr in Schleswig-Holstein erreichen?
Was ist das wichtigste Projekt?

Henckel: Das wichtigste ist, dass wir den Nahverkehr weiter attraktiv gestalten. Das heißt, er muss bezahlbar und finanzierbar sein.

Wo hat Schleswig-Holstein Nachholbedarf?
Wo sehen Sie bei uns die größten Herausfor­derungen in der Mobilität?

Henckel: Die Infrastruktur muss fit gemacht werden für die Zukunft. Das gilt für Straße und Schiene gleichermaßen. Wir müssen die Substanz erhalten, um zuverlässige Verkehrsangebote zu haben. Wir müssen aber auch wichtige Ausbauprojekte dringend beschleunigen. Das Sondervermögen Infrastruktur des Bundes wird dabei eine große Rolle spielen. Es ist wichtig, dieses Geld aus Berlin in die Region zu bekommen und vor Ort Verbesserungen zu schaffen.

Wo ist Schleswig-Holstein in Sachen Nah­verkehr schon richtig gut davor?

Henckel: Es ist super, dass es hier einen Verkehrsverbund für das ganze Land gibt. Das ist in einem Flächenland schon etwas Besonderes. Und auch die Kooperation mit dem hvv ist ein wichtiger und zentraler Bestandteil, der viele Vorteile hat.

Welches Ausflugsziel in Schleswig-Holstein planen Sie bald mal mit dem ÖPNV anzusteuern?

Henckel: Sankt Peter-Ording und Flensburg.

Hyperloop, autonomes Fahren, KI-Einsatz im ÖPNV – die Einlösung welches der vielen Zukunftsversprechen im ÖPNV erwarten Sie am sehnsüchtigsten?

Henckel: Die Elektrifizierung der Marschbahn und attraktive Bedingungen für die vielen Pendler und Touristen in der Region. Wir müssen uns hier gut für die Zukunft aufstellen und Sylt zuverlässig ans Festland anbinden. Und auch der dauerhafte Erhalt des Deutschlandtickets ist entscheidend! Dann ist für die Zukunft schon viel getan!