Montagebeginn für neue Züge – Zuschlag für Bahnnetz Süd-West

Das Land Schleswig-Holstein hat die Ausschreibung für das Bahnnetz Mitte neu gestartet, da im ersten Verfahren kein wirtschaftliches Angebot vorlag. Bieter können nun überarbeitete Angebote einreichen, auch neue Unternehmen dürfen teilnehmen. 

Montagebeginn für neue Züge

Eine Los-limitierung besteht, weil es sich um ein neues Verfahren handelt, nicht mehr – ein Anbieter kann nun beide Netze übernehmen. Das Netz Mitte umfasst die Linien RE 7 (Hamburg – Kiel/Flensburg/Tinglev) und RE 70 (Hamburg – Kiel) mit jährlich ca. 5 Mio. Zugkilometern. Derzeit betreibt DB Regio diese Verbindungen.

Für das Los Süd-West liegt ein wirtschaftliches Angebot vor. Der Wirtschafts- und der Finanzausschuss haben am 15. Mai 2025 der Vergabe-absicht zugestimmt: Die nordbahn soll den Zuschlag bekommen. Dieses Netz beinhaltet die Linien RB 61 (Hamburg – Itzehoe/Heide) und RB 71 (Hamburg – Wrist/Kellinghusen) mit etwa 2,1 Mio. Zugkilometern jährlich. Dagegen hat ein Bieter die Vergabekammer angerufen. Dies hat zur Folge, dass der Zuschlag sowohl für das Netz Süd-West als auch für das Netz Mitte erst nach Abschluss des Nachprüfungsverfahrens erteilt werden kann.

Die aktuellen Verträge laufen 2027 aus. Die neuen Verträge sollen ab Dezember 2027 für mindestens 12 Jahre gelten.

 

Montage der Züge gestartet

Eingesetzt werden künftig vom Land beschaffte Fahrzeuge vom Typ Coradia Max. Die Montage beim Hersteller Alstom in Salzgitter hat nun begonnen. Die ersten 4 Züge dienen als Vorserie für Zulassungsversuche. Danach werden sie mit Software und Betriebsmitteln ausgestattet, getestet und validiert – unter anderem in Klimakammern und bei Fahrten nach Dänemark. Nach erfolgreichen Tests erstellt der Hersteller Gutachten und reicht die Unterlagen bei der Zulassungsbehörde ein.

Parallel beginnt die Serienfertigung der restlichen Fahrzeuge. Ab 2027 soll die gesamte Flotte starten. Die neuen Fahrzeuge, die von NAH.SH in Zusammenarbeit mit Alstom entwickelt wurden, bieten mehr Platz, mehr Funktionalitäten, innovatives Design und hohen Fahrkomfort. Vierteilige Triebzüge mit Doppel- und Einstöckern sind vorgesehen. Sie bieten mehr Sitzplätze, großzügige Gepäckablagen sowie Tische und Ablagen zum Arbeiten und Entspannen. Die Barrierefreiheit wurde umfassend mitgedacht: stufenloser Zugang, breite Gänge, Rollstuhlplätze, taktile Leitsysteme und über 40 Prioritätssitze verbessern das Reisen für alle. Offene Wagenübergänge erhöhen das Sicherheitsgefühl, moderne Displays informieren in Echtzeit über Anschlüsse und Halte. Neue Reservierungssysteme und Auslastungsanzeigen zeigen freie Plätze schon am Bahnsteig. WLAN, Steckdosen und optimierter Mobilfunkempfang bieten zeitgemäßen Komfort. Innovative Raumkonzepte mit bequemen Bänken ohne Armlehnen schaffen Platz für Familien und Gruppen.

Das neue Designkonzept kombiniert NAH.SH-Farben mit einer tageszeitabhängigen, augenschonenden Innenbeleuchtung.

Info: Claudia Kolbeck, NAH.SH GmbH