gastbeitrag
Gesucht: Die künftige Trasse für das Kieler Verkehrsprojekt der Zukunft

Wo soll sie verlaufen, die neue Trasse für das ÖPNV-System der Zukunft? Die Planungen in Kiel laufen seit Herbst 2020, das international renommierte Ingenieurbüro Ramboll arbeitet dabei zunächst an einer Trassenstudie. Gut zwei Jahre lang wird ein mögliches Streckennetz geprüft.

Oberbürger­meister Dr. Ulf Kämpfer
Lh Kiel - Bodo Quante

Am Ende wird es eine Empfehlung geben, welches System für die Landeshauptstadt besser geeignet ist: eine schienengebundene Tram oder ein Bus Rapid Transit (BRT), also ein Schnellbussystem auf eigener Trasse. So lange werden beide Systeme gleichberechtigt untersucht. Ende 2022 soll dann die Kieler Ratsversammlung darüber entscheiden, für welches ÖPNV-System die Planungen fortgeführt und konkretisiert werden.

Die Arbeit an der Trassenstudie ist ein wichtiger Schritt für eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Kiel. Gleichzeitig ist sie ein Baustein der Mobilitätswende, die in den letzten Jahren angestoßen wurde, um den Verkehr für alle Menschen im Großraum Kiel klimafreundlich, bezahlbar und attraktiv zu gestalten.

Die Landeshauptstadt wurde nach dem Krieg als autogerechte Stadt aufgebaut. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, spürt das deutlich. Der ÖPNV ist in Kiel weniger stark ausgebaut als im Bundesdurchschnitt. Das Ziel lautet deshalb: den Anteil von Bus-, Rad- und Fußverkehr am gesamten ÖPNV deutlich erhöhen. Das ist eine Aufgabe für Jahrzehnte. Aber die Weichen stellen wir jetzt –etwa mit der Entscheidung über den Bau eines hochwertigen ÖPNV-Systems.

Die Mobilitätswende als zentrales Zukunftsthema für die Stadt geht alle an. Deshalb werden wir über die städtischen Ziele und Projekte transparent informieren und eine breite Beteiligung ermöglichen. Ich freue mich, dass die Kieler Ratsversammlung die Einrichtung eines Beirates für Mobilitätswende beschlossen hat. Der Beirat soll Diskussionen begleiten, Verwaltung wie Politik beraten und die Öffentlichkeit bei wichtigen Verkehrsthemen einbinden.

Gleichzeitig haben wir den Blog „kielmobil“ eingerichtet, der in unterschiedlichen Formaten über die Projekte der Mobilitätswende berichtet und Leser*innen die Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen oder Ideen einzubringen. Außerdem laden wir regelmäßig zu Info- und Beteiligungsveranstaltungen ein.

Gastbeitrag von Oberbürger­meister Dr. Ulf Kämpfer