Zehn Fahrer aus Tunesien erweitern seit Ende 2024 das Team der Autokraft GmbH, Niederlassung Kiel.
Vorbereitet wurde das Projekt gemeinsam mit der VISABEE GmbH. Die Full-Service-Agentur aus Kiel hat sich auf die Vermittlung von internationalen Fachkräften spezialisiert. Die Auswahlkriterien umfassen neben fachlichen Kompetenzen die persönliche Motivation sowie das Bekenntnis zu einer Wertecharta, die zum Beispiel Weltoffenheit, Toleranz und ein klares Nein zum Antisemitismus fordert.
Die neuen Busfahrer wurden noch in Tunesien intensiv auf ihre Arbeit und ihr Leben in Deutschland vorbereitet. Angekommen in Kiel, haben sie dann unter anderem eine verkürzte Führerscheinprüfung abgelegt, da die Fahrerlaubnisse für Busse aus nichteuropäischen Ländern in Deutschland nicht anerkannt werden. Vor Ort fungierte eine Gruppe erfahrener Busfahrer*innen von Autokraft als Integrationshilfe, indem sie die neuen Kollegen bei Alltagsfragen unterstützt hat. Die neuen Teammitglieder können außerdem das Angebot der SUKI-Manager*innen in Anspruch nehmen. SUKI steht für soziale und kulturelle Integration und ist ein Zusatzangebot der Deutsche Bahn, auf das Autokraft als eines der fünf Busgesellschaften von DB Regio Bus Nord zugreifen kann.
Alle Mitarbeitenden von Autokraft wurden von Beginn an in den Prozess eingebunden. So konnten Bedenken rechtzeitig abgebaut werden. Hilfreich war und ist außerdem, dass Autokraft bereits sehr viele Mitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund beschäftigt und als weltoffenes Unternehmen gilt.
Eine große Hürde war es, passenden Wohnraum zu finden. Autokraft konnte schließlich Wohnungen in Eutin, Eckernförde und Kiel anmieten. Die Kosten für die Unterkünfte tragen die Bewohner. Der sonstige bürokratische Aufwand war nicht so hoch wie erwartet.
Insgesamt sieht Autokraft in der Anwerbung von internationalen Fachkräften – neben ihren Bemühungen auf dem inländischen Markt – einen weiteren Baustein, um in Zeiten des Fachkräftemangels und der bevorstehenden Rentenwelle gut aufgestellt zu sein.